Neue Studie: Führungskräfte unterstützen, um das Potenzial der Frontline-Mitarbeiter voll auszuschöpfen
Die Komplexitätskrise erschwert den Umgang mit Frontline-Mitarbeitern erheblich, und das bekommen nicht nur die Firmen, sondern auch die Kunden zu spüren. Unsere neuesten Forschungsergebnisse zeigen, wie Unternehmen mit einer großen Anzahl von „schreibtischlosen“ Mitarbeitern erfolgreich sein können, wenn sie ihren Führungskräften in fünf Schlüsselbereichen mehr Handlungsfreiheit lassen.

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Noch nie war es so schwer für Unternehmen, das volle Potenzial ihrer Frontline-Mitarbeiter auszuschöpfen — Arbeitskräfte, die in Branchen wie dem Einzelhandel, dem Gesundheitswesen und der Fertigung an vorderster Front im Einsatz sind.
Diese „schreibtischlosen“ Mitarbeiter machen mehr als 80 % der arbeitenden Bevölkerung weltweit aus. Und die Unternehmen, die sie beschäftigen, haben mit dem zu kämpfen, was wir bei Dayforce eine „Komplexitätskrise“ nennen. Diese kommt durch eine explosionsartige Zunahme unterschiedlicher Arten von Arbeit und Arbeitnehmern zustande, durch anhaltenden Fachkräftemangel, das Missverhältnis zwischen den verfügbaren Kompetenzen und den sich verändernden Stellen sowie durch eine sich ständig wandelnde Gesetzeslandschaft.
Dayforce führte vor kurzem eine Studie mit mehr als 6.900 Frontline-Arbeitnehmern, Führungskräften und Geschäftsführern durch, um herauszufinden, wie stark diese Krise die Menschen auf allen Unternehmensebenen belastet. Unserer neuer Bericht, Conquering the frontline manager complexity crisis zeigt, dass die Perspektiven von Frontline-Mitarbeitern und ihren Führungskräften sehr nahe beieinander liegen, was wichtige Fragen wie Arbeitszeit, Bezahlung, die Unternehmenskultur und das Gemeinschaftsgefühl betrifft. Die Geschäftsleitung hingegen hat wenig Bezug zu der Situation an vorderster Front und ist eher der Meinung, dass ihre Beschäftigten bereits angemessene Arbeitszeiten, Löhne und Wertschätzung erhalten.
Dies stellt die Unternehmen vor eine Herausforderung, birgt aber auch Chancen für sie, da die Leistung der Frontline-Mitarbeiter häufig durch die Vorgesetzten beeinflusst werden kann. Wenn die Geschäftsleitung die Probleme nicht klar erkennt, dann müssen die Führungskräfte einen Spagat vollführen, bei dem sie gleichzeitig nach oben und nach unten steuern.
„Die Beziehung zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem ist von entscheidender Bedeutung für die Mitarbeiterbindung, -motivation und -produktivität. Daher stecken hinter der gemeinsamen Ausrichtung dieser beiden Gruppen deutlich mehr als nur interessante Daten. Sie ist der Schlüssel, um das Potenzial der Frontline-Belegschaft von heute zu erschließen“, sagt Justine Janssen, Leiterin des Bereichs Strategie bei Dayforce.
Unsere Studie identifiziert fünf Schwerpunktbereiche, in denen diese Wahrnehmungslücke besteht und die eine enorme Chance zur Entfaltung der Leistungsfähigkeit der Frontline-Mitarbeiter bieten, wenn die richtigen Investitionen getätigt und den Führungskräften die notwendige Unterstützung gewährt wird. Zwei dieser wichtigen Bereiche sind die Einsatzplanung und die Vergütung, und die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie die Unternehmen hier vorankommen können.
Die entscheidende Rolle der Einsatzplanung für die Mitarbeiterbindung
Unternehmen, die glauben, die Einsatzplanung stelle ein großes Problem für die „schreibtischlosen“ Mitarbeiter und ihre Vorgesetzten dar, liegen falsch. Sie ist ein GEWALTIGES Problem, denn etwa neun von zehn Frontline-Arbeitnehmern und -Führungskräften geben an, dass sie ihre aktuelle Stelle für eine andere mit besseren Arbeitszeiten aufgeben würden. Darüber hinaus berichten 70 % der Befragten aus jeder Gruppe, dass es bei ihrem momentanen Arbeitgeber Probleme mit den Arbeitszeiten gäbe. Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die hohe Abwanderungsrate bei Mitarbeitern und Führungskräften zumindest teilweise auf die Einsatzplanung zurückzuführen ist.
Etwa neun von zehn [Frontline-]Mitarbeitern und -Führungskräften geben an, dass sie ihre aktuelle Stelle für eine andere mit besseren Arbeitszeiten aufgeben würden.
Doch die Geschäftsleitung scheint nicht allzu besorgt zu sein. In der Studie war sie deutlich häufiger als die Führungskräfte der Ansicht, dass ihr Unternehmen die richtigen Leute zur richtigen Zeit im Einsatz hat. Zudem machte sie sich erheblich weniger Sorgen über die Auswirkungen der Personalengpässe auf die Kundenzufriedenheit. Die obersten Entscheidungsträger müssen diese Wahrnehmungslücke schließen und ihren Führungskräften mehr Befugnisse übertragen, wenn sie wichtige Geschäftsziele wie die Mitarbeiterbindung und die Kundentreue erreichen wollen.
Neugestaltung der Vergütung
Unternehmen wie IKEA und Walmart haben in letzter Zeit Schlagzeilen gemacht, als sie der Vergütung als Schlüsselfaktor zur Leistungssteigerung und Senkung der Fluktuation höchste Priorität einräumten. Doch unserer jüngsten Studie zufolge sahen viele Geschäftsführer kein Problem bei der Bezahlung ihrer Mitarbeiter. Von den befragten Entscheidungsträgern waren 83 % der Meinung, dass die Mitarbeiter in ihrem Unternehmen fair bezahlt werden — 21 % mehr als bei den Führungskräften und 19 % mehr als bei den Mitarbeitern.
„Die Beziehung zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem ist von entscheidender Bedeutung für die Mitarbeiterbindung, -motivation und -produktivität. Daher stecken hinter der gemeinsamen Ausrichtung dieser beiden Gruppen deutlich mehr als nur interessante Daten. Sie ist der Schlüssel, um das Potenzial der Frontline-Belegschaft von heute zu erschließen.“ — Justine Janssen, Leiterin des Bereichs Strategie bei Dayforce
Auf die Frage, ob finanzielle Probleme die Mitarbeiter daran hindern könnten, gute Arbeit zu leisten, stimmte die Hälfte der befragten Geschäftsführer zu. Hier scheint es also eine Diskrepanz zu geben: Einerseits wissen die Entscheidungsträger, dass finanzielle Nöte die Produktivität drosseln. Gleichzeitig sind sie jedoch der Meinung, dass ihre Mitarbeiter gerecht bezahlt werden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass mehr Geld die einzige Möglichkeit ist, Mitarbeitern und Führungskräften finanziell unter die Arme zu greifen. In einer früheren Dayforce-Studie gaben 82 % der Arbeitnehmer an, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich nach einem neuen Job umsehen, geringer wäre, wenn ihr momentaner Arbeitgeber mehr Instrumente zur finanziellen Unterstützung anbieten würde, wie z. B. die Bezahlung auf Abruf, bei der die Mitarbeiter direkt nach jeder Schicht bezahlt werden.
Unsere neuen Forschungsergebnisse zeigen, dass die Frontline-Mitarbeiter durchaus an einer Bezahlung auf Abruf interessiert sind, dass die Führungskräfte diese Möglichkeit aber noch mehr schätzen. Der Vorteil besteht für die Unternehmen nicht nur darin, dass sie ihre Beschäftigten zufriedenstellen können. Wenn sie die Mitarbeiter direkt nach jeder Schicht bezahlen könnten, — so die Vorgesetzten — würde sie dies stärker motivieren, zusätzliche Schichten zu übernehmen (51 %), neue Mitarbeiter zu empfehlen (40 %) und härter zu arbeiten (40 %). Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Arbeitgeber ihre Vergütung möglicherweise überdenken und aus einer ganzheitlichen Perspektive des finanziellen Wohlbefindens betrachten müssen, um wirksame Wege der Produktivitäts- und Leistungssteigerung zu finden.
Weitere Informationen
Im vollständigen Forschungsbericht finden Sie noch viele weitere interessante Erkenntnisse. Wie wir an der wachsenden Zahl von Nachrichtenmeldungen sehen, hat die Komplexitätskrise, die Unternehmen mit einer großen Anzahl von „schreibtischlosen“ Beschäftigten erleben, schwerwiegende Auswirkungen auf über 80 % der Beschäftigten auf der ganzen Welt — aber auch auf die Verbraucher. Diese wünschen sich einen besseren Service, wohingegen sich die Arbeitnehmer an ihrem Arbeitsplatz sicher, wertgeschätzt und zugehörig fühlen wollen. Diese Dinge können die Unternehmen erreichen, indem sie die Komplexitätskrise überwinden. Und die positiven Ergebnisse werden überall spürbar sein.